Archiv der Kategorie: Hotels & Lodges

Rügen: Schwimmende Häuser im Hafen

Dass auch Häuser im Hafen ankern, beweisen die schwimmenden Häuser in Lauterbach auf Rügen. Einst ein Pionierprojekt liegt inzwischen schon die zweite Generation der Häuser im Bodden. Im Winter wird ein Aufenthalt zum besonderen Erlebnis.

Gründer Jaich vor seinen Schwimmenden Häusern

Till Jaich, Mitbegründer der Wassererlebniswelt „Im Jaich“

Eisig weht der Wind aus Nordost. Nur eine schmale Fahrrinne verläuft vom Hafen Lauterbach durch den zugefrorenen Greifswalder Bodden hinüber zur Insel Vilm, dem Sitz der Internationalen Naturschutzakademie. Unweit des Anlegers verlaufen Stege, die zu den um diese Jahreszeit verwaisten Boots-Liegeplätzen führen. An einem dieser Stege liegen zwölf Häuser, auf denen jeweils ein Fähnchen im kräftigen Wind flattert – als wäre es eine Forschungsstation in der Arktis. Doch es sind schwimmende Häuser im Hafen, die im Winter wie geschaffen sind für eine kreative Auszeit. „Manche unserer Gäste quartieren sich gleich für einen Monat ein, schalten das Handy ab und widmen sich einer kreativen Arbeit“, erzählt Mitbegründer Till Jaich mit einem verschmitzten Grinsen.

Wie Peter aus Zürich, den es statt auf die Piste lieber aufs gefrorene Eis zieht. Er genießt es, wenn morgens bereits die Tüte mit den frischen Brötchen an der Eingangstür im Wind baumelt, ein Schwarm Möwen kreischend übers Haus fliegt und vom Ufer her das stete Klimpern der Leinen an den Segelmasten der aufgedockten Boote im Hafen zu hören ist. „Zurückgezogen, aber nicht allein“, bringt es der sympathische Schweizer auf den Punkt. Heute widmet er sich nach Joggen und Frühstück wieder seiner Arbeit am Drehbuch.

Inspiriert von der Gegend war auch Tills Vater Ingo, als der erfahrene Yachthafenbauer kurz nach der Wende die Küste Mecklenburg-Vorpommerns entlang fuhr und irgendwann in Putbus auf Rügen landete. Die fürstliche Residenzstadt mit ihren klassizistischen Bauwerken, die Fürst Wilhelm Malte zu Putbus im Jahr 1810 anlegte, hatte es ihm angetan. Im nahen Vorort Lauterbach fand er das fürstliche Badehaus Goor mit seiner imposanten Säulenfassade. Ein idealer Ort für Ingo Jaichs Pläne: Eine Wassererlebniswelt mit Segel- und Yachthafen und schwimmenden Häusern schwebte ihm vor.

Gesetzeslücke brachte die ersten Häuser ins Wasser

„Weil den Behörden nicht klar war, wie man sie einordnen sollte, galten die Häuser juristisch als Boote“, erinnert sich Till Jaich an die erste Genehmigungsphase im Jahr 1997. Eine entscheidende Lücke in der Gesetzgebung, die den Jaichs damals zugute kam. „Wir sind von Behörde zu Behörde gelaufen“, erzählt der im schleswig-holsteinischen Arnis geborene Till, „nach einem Monat hatten wir die Genehmigung in der Tasche.“ Zwar werde ein Haus auf dem Wasser genauso erschlossen wie ein Haus an Land, betont der heutige Geschäftsführer weiter, aber für manches müsse eben doch eine besondere Lösung her. Frostfreie Wasserleitungen, spezielle Abwasserdruckpumpen und eine eigene Heizzentrale sind nur einige der Hürden, die es zu nehmen gilt. Die Jaichs nahmen sie und 1998 wurde das erste Haus zu Wasser gelassen. Seither trägt die Bucht auch ihren Namen: „Im Jaich“

Bei der zweiten Generation der schwimmenden Häuser lagen die Hürden deutlich höher. „Jetzt sind es auch im juristischen Sinne Häuser“, sagt Jaich. Allein das Raumordnungsverfahren und die Umweltverträglichkeitsprüfung füllten ganze Aktenordner. So sei etwa in einem speziellen Monitoring-Verfahren ein Jahr lang das Verhalten der heimischen Brut- und Rastvögel kartiert worden.

Doch damit nicht genug: Auch die Frage, wie viele Häuser eigentlich noch verkraftbar sind, um Charme und Charakter der Anlage zu erhalten, beschäftigte die Jaichs. Animationen aus allen möglichen Blickwinkeln sollten helfen eine „Balance zwischen der hohen Nachfrage und der Exklusivität“ zu finden. Das Ergebnis gibt den Planern Recht und entschädigt für das fast fünfjährige Genehmigungsverfahren. Auch die neuen Pfahlhaussuiten, die seit 2011 im Hafen liegen, haben schon ihre „Fangemeinde“ gefunden, bestätigt der gebürtige Holsteiner Jaich.

Maritime Welt ist CO2-freie Zone

Mittlerweile sind die schwimmenden Häuser von Rügen über die Landesgrenzen hinaus begehrt. „Wir bauen ein Haus in acht Wochen“, erzählt Till nicht ohne stolz und führt Besucher gern durch die neue Konstruktionshalle direkt am Hafen. Hier wurden die maßgerechten Häuser auf betonummantelten Photons aus Kunststoff errichtet. Bullaugen verleihen ihnen maritimes Flair und große Glasfronten holen die Wasserwelt ins Wohnzimmer. Innen sind die jeweils 49 und 71 Quadratmeter großen Häuser behaglich im Ikea-Stil eingerichtet und vermitteln ein nordisch-skandinavisches Ambiente.

„Insgesamt erwachsener geworden“, sei die zweite Generation der Häuser, resümiert Till Jaich. Etwas geräumiger, dazu besser wärmegedämmt und der Fußboden besteht aus Eiche. Nicht zuletzt sei die maritime Welt „Im Jaich“ seit Frühjahr 2010 CO2-freie Zone. Solarthermie verbunden mit einem Rapsöl befeuerten Blockheizkraftwerk versorgen die Wasserheime, bestätigt der agile Geschäftsführer und spaziert gelassen den 150 Metern langen Steg entlang. Aus der Ferne ist das zerberstende Eis in der Fahrrinne zu hören, eine Entenfamilie watschelt übers Eis – Winter-Idylle am Bodden und in den Häusern regiert das kreative Schaffen.

Mehr Information
Im Jaich
Am Yachthafen 1
18581 Putbus
Tel: 03 83 01 / 8 09-0
www.im-jaich.de

Tourismuszentrale Rügen
Bahnhofstr. 15
18528 Bergen auf Rügen
Tel: 0 38 38 / 80 77-50
www.ruegen.de

Ibiza: Na Xamena – Bizarr wie die Landschaft

Im Nordwesten der Isla Blanca thront an der Felsküste ein Hotel der besonderen Art. Es verzaubern nicht nur die berauschenden Panoramablicke und das luxuriöse Spa. Na Xamena ist ein Stück ibizenkischer Kultur.

Vom Meerwasser umgeben und doch 200 Meter darüber. Oberhalb der Steilküste sprudelt, brodelt, zischt und spritzt es unablässig – das Salzwasser in den cascadas suspendidas, den Wasserfällen des Thermalbades, wo Kopf, Nacken, Hüfte, Schenkel und Füße gründlich von Wasser- und Luftstrahlen massiert werden. Doch das Beste kommt erst: Der Blick auf die mit Pinien bewachsene Küste und das Schauspiel des Sonnenuntergangs an diesem besonderen Ort im Nordwesten Ibizas.

Ein Bad in den cascadas

Ein Bad in den cascadas suspendidas

„Der Besucher soll sich ganz im Einklang mit der äußeren Umgebung fühlen“, sagt Alvar Lipszye, Chef des Hotel Hacienda Na Xamena nahe der Ortschaft San Miguel. Er bietet in seiner Hotelanlage „mehr als nur holidays“ – eher ein berauschendes Erlebnis inmitten eines Naturschutzgebietes mit reicher Flora und Fauna.

Überall in den terrassenförmigen Wasserkaskaden sind Felsen und Pflanzen integriert und schaffen so eine Nähe zur gegenüberliegenden Felsküste. Auf der benachbarten weiten Terrasse „Eden“ ist man dem Himmel zum Greifen nah. Die gesamte Hacienda gleicht einer riesigen ibizenkischen Finca – Innenhöfe, Rundbögen, Galerien, Pflanzen und alles in weißer Architektur gekleidet. Von jedem der 63 ideenreich gestalteten Zimmer und Suiten hat man einen Blick auf Meer, Felsküste und Horizont. Und das ganz ungestört, denn die Zimmer sind so konstruiert, als wäre man allein in dieser bizarren Landschaft.

Architekt und Hotelchef Lipszye setzte mit der Hacienda fort, was sein Vater 1969 mit dem ersten Spatenstich des Hotels begann. „Damals war es eine Pioniertat, es gab weder Strassen, Wasser, Strom oder Telefon in diesem Teil der Insel“, erinnert sich der gebürtige Belgier, „und das Schiff fuhr nur ein mal pro Woche.“ Im Jahr 1971 eröffnete die Hacienda dann erstmals ihre Pforten, 1988 dekorierte ein fünfter Stern das Anwesen und seit 2001 kamen weitere Aktivitäten hinzu, welche die belebende Wirkung auf Körper und Geist noch weiter steigern. Neben SPA und Wellness Center bietet Na Xamena auch Kochkurse mit Panoramablick, die einen idealen Rahmen für die kulinarischen Besonderheiten der Region bieten. „Im Schnitt sind unsere Gäste um die 35 Jahre alt“, erzählt Lipszye und er gibt sich zuversichtlich mit seinem Konzept für den anspruchsvollen Besucher, eine andere Facette der Baleareninsel zeigen zu können. Die Belegungsquote von gut 80 Prozent gibt ihm recht.

Gut 25 ausgewiesene Fahrradrouten führen über die Insel

Gut 25 ausgewiesene Fahrradrouten führen über die Insel

Überhaupt: Wer genauer hinschaut und sich über die Insel treiben lässt, entdeckt weit mehr als Amüsiermeilen. Neben einzigartigen Buchten und Stränden an der Ostküste oberhalb von Santa Eulària des Riu oder auf dem Hippiemarkt nahe Punta Arabí, wo ein bunt gewürfeltes Spektrum aus Ständen mit Schmuck und Musik sowie reichlich Textil-, Tuch- und Lederwaren in allen erdenklichen Farben auf den Besucher wartet. Oder in Dalt Villa, der Oberstadt von Eivissa dem katalanischen Namen der Inselhauptstadt mit ihrem historischen Kern. Hinter den historischen Befestigungsmauern, deretwegen die UNESCO den Ort 1999 zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärte, verzweigt sich ein Labyrinth enger Gassen und Plätze. Läden mit Kunsthandwerk und stilvolle Restaurants begleiten den Besucher auf seinem Weg zu den Baluartes, den Schanzen der Festung, die einen weiten Blick über die Bucht, auf Ses Salines, den Salzfeldern und hinüber auf die Insel Formentera gewähren. Vom Platz vor der Kathedrale schaut man hinab auf die hektische Betriebsamkeit im Hafenviertel La Marina und der Einkaufsmeile von Sa Penya.

Hafenviertel Eivissa: La Marina

Doch damit nicht genug. Ibiza setzt neben dem kulturhistorischen Schwerpunkt auch bei den sanften Sportarten Akzente. So bieten knapp 25 Fahrradrouten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade eine Auswahl für Radler jeden Alters, bei denen der Urlauber die Insellandschaft intensiv erleben kann. Etwa auf dem Weg durch ausgedehnte Pinienwälder von Sant Josep de Sa Talaia hinunter zur Cala d’Hort ganz im Süden der Insel. Von weitem bereits die Felsinsel von Es Vedrá im Visier nähert man sich auf seinem Weg über Fincas, Schotterwege und kleine Straßen der Bucht. Dort angekommen will man nur noch eins: so schnell wie möglich vom Meerwasser umgeben sein.

Mehr Information
Spanisches Fremdenverkehrsamt
Turespaña-München
Postfach 151940
80051 München
0049/(0)89/530746-14
www.e-spain.info

Hotel Hacienda Na Xamena, 07815 San Miguel, Ibiza
Tel. 0034/971 33 48 72
www.hotelhacienda-ibiza.com

Essen
La Brasa, C./Pere Sala, 3, 07800 Ibiza
Tel. 0034/971 30 12 02
labrasaibiza
(Einheimische Küche mit ibizenkischen Spezialitäten wie Paella Ciega)

Sa Capella, Carretera St. Inés
Tel. 0034/971 34 00 57
Santisacapella
(Stilvolles Restaurant in einem alten Kastell)

Aran Islands: Natur drinnen wie draußen

Die mittlere der drei Aran Islands vor der irischen Westküste gelegen, besteht aus viel Stein und Geröll. Ein Hotel hat seine Suiten so gebaut, dass man die Insel auch in den Zimmern spürt.

„Wir sind das Gegenteil eines Spa“, sagt Marie Thérèse de Blacam, „die Landschaft soll in den Raum reflektieren und umgekehrt das Design des Raumes zur Landschaft passen.“ Gemeint sind ihre fünf Suiten mit Blick auf die Steinlandschaft und Weite von Inis Meáin. Jene Insel mit gälischem Namen, gut 20 Kilometer vor der Westküste Irlands gelegen, gerade mal fünf Kilometer lang und drei Kilometer breit ist die mittlere der drei Aran Islands – so abgeschieden von der Welt als lägen sie im Dornröschenschlaf. 200 Bewohner leben auf dem Eiland, sie treffen sich meist im einzigen Pub. Einige haben auch das B&B von Marie Thérèse entdeckt.

Ruairí und Marie-Therese, die Inhaber von Inis Meáin Restaurant & Suites

Ruarí und Marie-Therese, die Inhaber von Inis Meáin Restaurant & Suites

Heute ist ein TV-Team aus den USA im Pub unterwegs, originelle Motive der Insel sind gefragt. Im Haus des Schriftstellers  John Millington Synge, der hier fünf Sommer lang verbrachte und eine tiefe Liebe für das Leben und die Sprache der Aaron Bewohner entwickelte, waren sie bereits.  Jetzt zeigen John mit seiner Fiddle, der Violine, Steve mit der Tin Whistle, der Metallflöte und Conor mit seiner Bodhran-Trommel ihr Repertoire. Das Pub ist bis auf den letzten Platz gefüllt, an der Theke drängen sich die Gäste.

Ruarí wurde in einem Düsseldorfer Restaurant zum Koch

Auch Ruarí, Marie-Thérèses Mann, bahnt sich einen Weg zum Tresen. Er ist gelernter Koch und Mitbegründer von Inis Meáin Suites B&B – endlich hat er Feierabend. „Die letzten sind gerade gegangen“, erzählt er erschöpft und nimmt einen kräftigen Schluck vom frischen Guinness. Eine Gruppe Einheimischer habe den 50. Geburtstag eines Freundes gefeiert und mit alten Liedern ausklingen lassen, erzählt er. Das Restaurant mit seinen Suiten komme nach anfänglichem Misstrauen nun auch bei den Inselbewohnern immer besser an, sprudelt es aus ihm heraus. „Vor allem Familien, deren Kinder im Sommer vom Festland zu Besuch kommen, bestellen meist einen großen Tisch zum Wiedersehen“, berichtet Ruarí. Er hat seine Kochkünste in einem Düsseldorfer Restaurant gelernt, ist auf Inis Meáin aufgewachsen und in der Welt viel herum gekommen. Für den Vertrieb des heimischen Modelabels Knitwear Store, das hochwertige Wollprodukte wie Pullover, Schals, Mützen etc. in alle Welt vertreibt, hat er die Hotels an vielen Orten der Welt kennen gelernt.

„Irgendwann wollte ich etwas eigenes aufbauen“, erzählt der sympathische Ire in rheinisch gefärbtem Deutsch. Etwas besonderes sollte es werden, darin waren sich Ruarí und seine Frau einig. Auch wenn sich die aus dem fernen Cork stammende lebenslustige Marie-Thérèse  erst mal an Land und Leute auf der Insel gewöhnen musste. Eine Architektur, so schwebte ihnen vor, die zur heimischen Natur passt und zugleich Designansprüche erfüllt. Ein exklusives Hotel, das ihnen zugleich ein gemeinsames Heim werden sollte. Ein befreundeter Architekt half bei der Konzeption der Inis Meáin Suites B&B.

Vor sechs Jahren eröffnete das eigenwillige Restaurant zunächst mit drei Suiten, heute sind es fünf. Seither hagelte es Anerkennung und Auszeichnungen und Preise. Die vier Burren Suiten sind etwa 50 Quadratmeter groß, die Connemara Suite umfasst 130 Quadratmeter. Die Wände einfach und grau geputzt in derselben Farbe wie der typische Limestone der Insel, der Boden aus Holzparkett und eine zehn bzw. 15 Meter lange und ein Meter hohe Fensterfront, vor der sich eine Holztischablage durch die Länge des Raumes zieht. Hier sitzt man, frühstückt und blickt hinaus auf die Silhouette der Insellandschaft mit ihrem Meer aus Steinen, das die Gemüsefelder voneinander abgrenzt und gegen den Wind schützt. Von Ost nach West sucht der Blick die Weite des Horizonts ab.

Inis Meáin ist eine der drei Aaron Islands

Inis Meáin ist eine der drei Aran Islands

Die Landschaft „intensiv erleben“, nennt Marie-Thérèse den Kern ihres Konzepts. „Drinnen wie draußen.“ Der Besucher hat keine andere Wahl, der Blick auf die Landschaft ist allgegenwärtig. Nicht einmal die sonst üblichen Zerstreuungen sind möglich. Kein Fernsehen, dafür gibt es Bücher und Bildbände. Und wer genug hat vom Blick aus der Suite ändert einfach die Perspektive, schnappt sich das Mountain-Bike oder die Angelrute. Oder wandert von der schroffen Felsküste im Süden zu den Sandstränden im Norden, vorbei an wild blühenden Blumen und zahlreichen Zeugnissen der historischen Vergangenheit. „Hier kann man die Schönheit der Insel in all in ihren Facetten spüren“, schwärmt Marie-Thérèse, die inzwischen perfekt gälisch spricht.

Am Abend beim Besuch des Restaurants mit dem selben Panorama-Blick wie die Suite, genießt man frischen Lobster und Krabben aus dem Atlantik. Ihr Ziel auf eigenen Beinen zu stehen haben die beiden Suiten-Begründer erreicht, das gilt auch für die autarke Versorgung mit den nötigen Zutaten für die Küche. Und die Suiten sind eigentlich immer ausgebucht.

Mehr Information

Irland Information, Gutleutstraße 32, 60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069 – 6680 0950
www.ireland.com

Inis Meáin Restaurant & Suites, Aran Islands Co. Galway,
Tel.: + 353 86 8266026
www.inismeain.com

Anreise
z.B. mit Aer Lingus von München nach Dublin, weiter mit Mietwagen über Galway bis nach Rossaveel, von dort die Fähre nach Inismeain.

Schloss Ulrichshusen: Klassische Konzerte in der Scheune

Nach der Wende erwarben die Maltzahns den alten Adelssitz der Familie zurück und bauten ihn in zwei Etappen wieder auf. Entstanden ist ein Schlosshotel in malerischer Landschaft. Dort schlägt zugleich das musikalische Herz der Festspiele Mecklenburg Vorpommern.

Selbst Yehudi Menuhin schwärmte in hohen Tönen. Die Akustik in der ehemaligen Feldsteinscheune, dem heutigen Konzertsaal, hatte es ihm angetan. Deswegen kam er nach seinem ersten Konzert im Jahr 1995 auch jedes Jahr wieder nach Schloss Ulrichshusen bis zu seinem Tod 1999. Doch der berühmte Dirigent reiste nicht nur der Musik wegen hierher. Alla von Maltzahn, die – ganz Gutsherrin – ihre Besucher auf der Terrasse des Restaurants „Am Burggraben“ empfängt, weiß: Der Musiker liebte die mecklenburgische Landschaft mit ihren Seen und Schlössern, und ihrer Abgeschiedenheit.

Gutsherrin Alla von Maltzahn

Gutsherrin Alla von Maltzahn

Knapp über 30 Einwohner zählt Ulrichshusen, benannt nach Ulrich von Maltzahn, der hier im Jahr 1562 für sich und seine zwölf Kinder das Wasserschloss bauen ließ – das „Hus von Ulrich“. Heute ist der Familiensitz von einst ein begehrter Festspielort, den jährlich 50.000 Besucher aus nah und fern besuchen. Dazwischen liegen über 400 Jahre bewegter Geschichte. Und fast zwanzig davon hat Alla von Maltzahn, eine Nachfahrin von Ulrich, miterlebt.

Bis auf die Grundmauern abgebrannt

Zur Wendezeit war sie mit ihrer Familie von ihrem damaligen Wohnort Frankfurt am Main in die Mecklenburgische Schweiz gereist um auf den Spuren ihrer Vorfahren zu wandeln. „Als wir ankamen, fanden wir vor, was wir hier sehen können“, und die Hausherrin zeigt auf eine Historientafel, die ein bis auf die Grundmauern niedergebranntes Schloss zeigt. Geschehen im Februar 1987, Ursache ungeklärt. Doch davon ließ sich die Familie nicht abschrecken. 1993 erwarb sie das Anwesen inklusive der Wirtschaftsgebäude von der Gemeinde.

Weil es für das abgebrannte Gebäude keine Denkmalschutzauflagen gab, hatten die Bauherren dann auch weitestgehend freie Hand. Es entstand ein Festsaal, der heute 400 Besuchern Platz bietet. Sichtbares Highlight des Renaissance-Schlosses ist die Glaskuppel im Turmhaus – hier frühstücken heute die Gäste. Und blicken von dort auf die „Konzertscheune“, wo sie am Abend zuvor vielleicht noch den Berliner Philharmonikern gelauscht haben. Bis zu 24 klassische Konzerte mit namhaften Orchestern und Solisten locken im Sommer und zur Adventszeit in das ehemalige Wirtschaftsgebäude. Die Entwicklung der Festspiele bezeichnet die gelernte Gymnasiallehrerin als Beginn einer “glücklichen Ehe“ und als „Glücksfall für Ulrichshusen“.

So ganz zufällig kamen die Festspiele natürlich nicht nach Ulrichshusen. Helmuth von Maltzahn kannte die Entscheider in der Festspielleitung, Matthias von Hülsen und Justus Frantz. „Wir wollten Aufmerksamkeit für den Ort Ulrichshusen herstellen, Künstler sollten den Ort attraktiv machen“, erzählt er, „und die Festspielleitung suchte einen Ort, der kulturhistorisch wertvoll ist, etwas abgelegen ist, durch die Lokalitäten genügend Möglichkeiten bietet und dessen Besitzer sowie das Dorf engagiert sind.“

Rückseite des Schlosses

Rückseite des Schlosses

Und wie engagiert sie waren, die Dorfbewohner. „Jeder, der keine Arbeit hatte, machte mit. Einige bauten Ferienwohnungen, andere engagierten sich beim Aufbau des Gutes“, Alla von Maltzahn gerät regelrecht ins Schwärmen wenn sie an die Aufbruchsstimmung jener Jahre denkt. Die Kultur habe in diesem Fall mal die Wirtschaft beflügelt, meist ist es ja umgekehrt.

Als der Saal noch eine Baustelle war, füllten bereits Geige, Oboe, Pauke und Posaune die Akustik der Scheune. „Damals noch mit Löchern im Dach“, erinnert sich von Maltzahn. Bei Regenneigung blickte man immer ängstlich zum Himmel. Doch wenn ein Star-Dirigent wie Menuhin den Taktstock schwang, nahm man die paar Tropfen natürlich gern in Kauf.

Mehr Informationen
Schloss Ulrichshusen
Seestraße 14
17194 Ulrichshusen
Tel.: 03 99 53 / 79 00
Fax: 03 99 53 / 790 99
www.ulrichshusen.de
info@ulrichshusen.de

Tourismusverband Mecklenburg Vorpommern e.V.
Platz der Freundschaft 1
18059 Rostock
Tel.: +49 (0)381 40 30-550 Fax -555
www.auf-nach-mv.de
info@auf-nach-mv.de

Festspiele in Mecklenburg-Vorpommern:
www.festspiele-mv.de
kartenservice@festspiele-mv.de
Tel.: 03 85/5 91 85 85

Kaimata-Retreat: Paradies für Verliebte

Nicht allein die Naturschönheiten machen Neuseelands Südinsel einzigartig, auch die stilvollen Lodges in abgeschiedener Lage, wie das Kaimata Retreat, können verzaubern.

In der Ferne grollen die Wellen des Pazifik. Doch hier nichts als Stille, nur der Wind streicht über das Gras und kräuselt die landeinwärts vorgedrungenen Ausläufer des Ozeans. Eigentlich nicht der Ort, wo man eine Lodge erwartet und schon gar nicht so eine. Gut eine Stunde braucht man mit dem Auto von der Hafenstadt Dunedin aus auf die Otago Peninsula. Genauer gesagt nach Kaimata, einer Art Außenposten der Halbinsel unweit von Cape Saunders. „Wie geschaffen für uns“, schwärmen Kate und Steve aus London. Das junge Brautpaar suchte diese Form der Abgeschiedenheit ohne dabei auf Stil und Luxus verzichten zu müssen. Über das Internet fanden sie den Ort ihres jungen Glücks. In der nahen Kirche von Portobello gaben sie sich das Ja-Wort. Es folgten Flittertage in atemberaubender Umgebung.

Es hätten auch Wochen und Monate sein können, schnell fühlte sich das Paar heimisch in einem der drei nach hiesigen Vogelarten benannten Zimmer – Kahu, Kotare oder Korimako. Verträumt schweifen ihre Blicke hinaus durch die breite Glasfront auf die einsam ruhende Landschaft im abendlichen Dämmerlicht. Im geschmackvoll eingerichteten Wohnraum mit seinem modernen Interieur wirkt der offene Kamin inmitten dieser elementaren Landschaft vertraut und behaglich. Wie ein Gruß aus der Zivilisation erscheinen die erlesenen Zutaten des Festmahls mit Champagner und erlesenem Wein, den Sam der Catering-Service vorbei bringt. Morgen wollen die frisch Vermählten die luxuriös eingerichtete Designer-Küche mit ihren eigenen Kochkünsten testen.

Gastgeber Rachel und Kyle wuchsen in Otago auf. Im Dezember 2006 begrüßten sie ihre ersten Gäste in Kaimata. Bei ihren Plänen für das „kleine Paradies“ war der Umweltschutz die treibende Kraft. „Alle Baustoffe sind aus näheren Umgebung“, erklärt Rachel. Der Rohbau des Gebäudes ist aus einheimischem Palmholz errichtet ohne jegliche chemische Zutaten wie Holzschutzmittel. Und geheizt wird mit „passiven Solarzellen“, zudem ist die Lodge doppelt verglast und mit Wolle isoliert. Bio-Diesel unterhält die Fußbodenheizung. „Ein rundum gesundes Haus“, meint Rachel, während Kyle frisches Brennholz in den Kamin nachlegt. Von den Haushaltsreinigern auf Pflanzenbasis über die Freilandhühner bis hin zu natürlichen Haut- und Körperpflegemitteln – auch die Details sind Teil des Konzepts. Dazu gehören auch Satelliten-TV, Internet-Anschluss, Tageszeitung und eine Sound-System vom feinsten.

Mit Hund und drei Kindern leben Rachel und Kyle ein paar Meter oberhalb der Lodge und versorgen die Gäste je nach Wunsch. Nicht nur mit Kulinarischem aus dem eigenen Bio-Garten: Sie lieben es Geschichten und Erfahrungen auszutauschen. Oft springen dabei auch nützliche Tipps heraus. Etwa über die nahe gelegene Kolonie der Gelb-Augen-Pinguine oder über das einmalige Albatross Center – oder sie erzählen einfach vom Flair der schottisch anmutenden Stadt Dunedin.

Mehr Information
Kaimata Retreat, 297 Cape Saunders Road, Otago Peninsula, Dunedin New Zealand
Tel.: + 64 3 456 3443

info@kaimataretreat.com
www.kaimatanz.com