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Ibiza: Na Xamena – Bizarr wie die Landschaft

Im Nordwesten der Isla Blanca thront an der Felsküste ein Hotel der besonderen Art. Es verzaubern nicht nur die berauschenden Panoramablicke und das luxuriöse Spa. Na Xamena ist ein Stück ibizenkischer Kultur.

Vom Meerwasser umgeben und doch 200 Meter darüber. Oberhalb der Steilküste sprudelt, brodelt, zischt und spritzt es unablässig – das Salzwasser in den cascadas suspendidas, den Wasserfällen des Thermalbades, wo Kopf, Nacken, Hüfte, Schenkel und Füße gründlich von Wasser- und Luftstrahlen massiert werden. Doch das Beste kommt erst: Der Blick auf die mit Pinien bewachsene Küste und das Schauspiel des Sonnenuntergangs an diesem besonderen Ort im Nordwesten Ibizas.

Ein Bad in den cascadas

Ein Bad in den cascadas suspendidas

„Der Besucher soll sich ganz im Einklang mit der äußeren Umgebung fühlen“, sagt Alvar Lipszye, Chef des Hotel Hacienda Na Xamena nahe der Ortschaft San Miguel. Er bietet in seiner Hotelanlage „mehr als nur holidays“ – eher ein berauschendes Erlebnis inmitten eines Naturschutzgebietes mit reicher Flora und Fauna.

Überall in den terrassenförmigen Wasserkaskaden sind Felsen und Pflanzen integriert und schaffen so eine Nähe zur gegenüberliegenden Felsküste. Auf der benachbarten weiten Terrasse „Eden“ ist man dem Himmel zum Greifen nah. Die gesamte Hacienda gleicht einer riesigen ibizenkischen Finca – Innenhöfe, Rundbögen, Galerien, Pflanzen und alles in weißer Architektur gekleidet. Von jedem der 63 ideenreich gestalteten Zimmer und Suiten hat man einen Blick auf Meer, Felsküste und Horizont. Und das ganz ungestört, denn die Zimmer sind so konstruiert, als wäre man allein in dieser bizarren Landschaft.

Architekt und Hotelchef Lipszye setzte mit der Hacienda fort, was sein Vater 1969 mit dem ersten Spatenstich des Hotels begann. „Damals war es eine Pioniertat, es gab weder Strassen, Wasser, Strom oder Telefon in diesem Teil der Insel“, erinnert sich der gebürtige Belgier, „und das Schiff fuhr nur ein mal pro Woche.“ Im Jahr 1971 eröffnete die Hacienda dann erstmals ihre Pforten, 1988 dekorierte ein fünfter Stern das Anwesen und seit 2001 kamen weitere Aktivitäten hinzu, welche die belebende Wirkung auf Körper und Geist noch weiter steigern. Neben SPA und Wellness Center bietet Na Xamena auch Kochkurse mit Panoramablick, die einen idealen Rahmen für die kulinarischen Besonderheiten der Region bieten. „Im Schnitt sind unsere Gäste um die 35 Jahre alt“, erzählt Lipszye und er gibt sich zuversichtlich mit seinem Konzept für den anspruchsvollen Besucher, eine andere Facette der Baleareninsel zeigen zu können. Die Belegungsquote von gut 80 Prozent gibt ihm recht.

Gut 25 ausgewiesene Fahrradrouten führen über die Insel

Gut 25 ausgewiesene Fahrradrouten führen über die Insel

Überhaupt: Wer genauer hinschaut und sich über die Insel treiben lässt, entdeckt weit mehr als Amüsiermeilen. Neben einzigartigen Buchten und Stränden an der Ostküste oberhalb von Santa Eulària des Riu oder auf dem Hippiemarkt nahe Punta Arabí, wo ein bunt gewürfeltes Spektrum aus Ständen mit Schmuck und Musik sowie reichlich Textil-, Tuch- und Lederwaren in allen erdenklichen Farben auf den Besucher wartet. Oder in Dalt Villa, der Oberstadt von Eivissa dem katalanischen Namen der Inselhauptstadt mit ihrem historischen Kern. Hinter den historischen Befestigungsmauern, deretwegen die UNESCO den Ort 1999 zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärte, verzweigt sich ein Labyrinth enger Gassen und Plätze. Läden mit Kunsthandwerk und stilvolle Restaurants begleiten den Besucher auf seinem Weg zu den Baluartes, den Schanzen der Festung, die einen weiten Blick über die Bucht, auf Ses Salines, den Salzfeldern und hinüber auf die Insel Formentera gewähren. Vom Platz vor der Kathedrale schaut man hinab auf die hektische Betriebsamkeit im Hafenviertel La Marina und der Einkaufsmeile von Sa Penya.

Hafenviertel Eivissa: La Marina

Doch damit nicht genug. Ibiza setzt neben dem kulturhistorischen Schwerpunkt auch bei den sanften Sportarten Akzente. So bieten knapp 25 Fahrradrouten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade eine Auswahl für Radler jeden Alters, bei denen der Urlauber die Insellandschaft intensiv erleben kann. Etwa auf dem Weg durch ausgedehnte Pinienwälder von Sant Josep de Sa Talaia hinunter zur Cala d’Hort ganz im Süden der Insel. Von weitem bereits die Felsinsel von Es Vedrá im Visier nähert man sich auf seinem Weg über Fincas, Schotterwege und kleine Straßen der Bucht. Dort angekommen will man nur noch eins: so schnell wie möglich vom Meerwasser umgeben sein.

Mehr Information
Spanisches Fremdenverkehrsamt
Turespaña-München
Postfach 151940
80051 München
0049/(0)89/530746-14
www.e-spain.info

Hotel Hacienda Na Xamena, 07815 San Miguel, Ibiza
Tel. 0034/971 33 48 72
www.hotelhacienda-ibiza.com

Essen
La Brasa, C./Pere Sala, 3, 07800 Ibiza
Tel. 0034/971 30 12 02
labrasaibiza
(Einheimische Küche mit ibizenkischen Spezialitäten wie Paella Ciega)

Sa Capella, Carretera St. Inés
Tel. 0034/971 34 00 57
Santisacapella
(Stilvolles Restaurant in einem alten Kastell)

Österreich: Asien in den Alpen

Wenn andernorts die Gäste auf den Schnee warten und den Pistenspaß ersehnen, sorgt ein China-Turm im Hotel Hochschober an der Landesgrenze zwischen Steiermark und Kärnten für Eindrücke der besonderen Art.

Leise erfüllen die Klänge chinesischer Teehausmusik den Raum. Edles Teegeschirr ziert den Zeremonientisch. Voller Andacht gießt der Zeremonienmeister den feinen Oolong-Tee aus dem Hochland Taiwans in die Trinktasse und verteilt sie anschließend respektvoll an die versammelten Gäste. Eine Zeremonie wie sie seit jahrtausenden in China üblich ist und nun auch im „Teehaus am Berg“ direkt am idyllischen Bergsee auf 1800 Meter Höhe zelebriert wird.

Hotelinhaberin Karin Leeb setzt auf Inhalt statt auf Werbung

Hotelinhaberin Karin Leeb setzt auf Inhalt statt auf reine Werbung

„Der Turm stammt zwar nicht von hier, hat aber seine Berechtigung“, bringt Inhaberin Karin Leeb, die mit ihrem Mann in dritter Generation das Hotel führt, die Existenz des Turms auf den Punkt. „25 Prozent der Gäste nutzen den Turm bereits in irgendeiner Form“, sagt die quirlige Hotelchefin. Denn außer der Teezeremonie bietet der Chinaturm auf vier Etagen weitere Angebote wie Yoga, Meditation und chinesische Massagen und erfüllt damit das Ziel des Hauses: den Gästen „fernöstliche Ideen des Wohlbefindens“ weiterzugeben. Schon die authentische Konstruktion des Turms mit den typischen Fliegenden Dächern und den handgefertigten gelben und grünen Keramik-Dachziegeln, bringt immer wieder die Frage hervor, wo sich der Besucher denn wirklich befindet.

Ein unterirdischer Weg – die Seidenstraße – verbindet das Stammhaus mit dem Turm. Hier wird der Gast langsam in die chinesische Kultur eingeführt. Wertvolle Schnitzereien, antike Kommoden, eine riesige Weltkugel, Segelschiffe in Miniaturformat und typische Gemälde charakterisieren den Übergang in einen anderen Kulturkreis.

Frau Wang bittet zur Tuina Massage

Frau Wang, die aus der Stadt Chengdu im Südwesten Chinas stammt, ist Ärztin für traditionelle chinesische Medizin und Akupunktur. Sie empfängt den Gast zur Tuina Massage im Turm. Chorgesänge buddhistischer Mönche erfüllen den Turmraum. Nach intensiver Behandlung vom Scheitel bis zum Fuß setzt die Klangtherapie einen Schlusspunkt. „Jetzt sind alle Blockaden im Körper beseitigt, die Energie fließt wieder“, verkündet Frau Wang strahlend. Authentischer geht es auch in China kaum.

Die Idee für das Bauwerk, erzählt Karin Leeb, sei auf einer Reise nach China im Jahre 1998 entstanden. Der Besuch eines Teehauses brachte die Leebs auf die Idee ihren eigenen Turm am See zu errichten. Professor Zhang, ein oberster Denkmalschützer aus der Provinz Henan, reiste seither mehrmals in die österreichischen Hochalpen um zusammen mit heimischen Planern das Bauwerk zu verwirklichen. Hochgezogen wurde es in nur drei Wochen aus Tiroler Weißtanne als Rohgerüst. Gut ein Jahr zog ins Land bis der Turm eingeweiht werden konnte.

Während dieser Zeit haben die Inhaber viel über die chinesische Kultur gelernt. Denn mit dem Bau gingen weitere Recherche- Planungs-. und Einkaufsreisen einher, um die Feinheiten des Baus mit Spezialisten abzustimmen. So kauften die Leebs alle Innenaccessoires des Turms auf Märkten in Shanghai und anderen Städten des Landes, die Überführung der hochwertigen Interieurs erfolgte in Containern bis Hamburg und weiter per LKW auf die Turracher Höhe. Anekdoten über Anekdoten könnte Karin Leeb über das nicht immer einfache Prozedere erzählen, schmunzelt die lebensfreudige Hotelwirtin. Sie gab viel von ihren Erfahrungen an die 110 Mitarbeiter des Hauses weiter, die sich teils in Schulungen oder durch Reisen in das Reich der Mitte weiterbildeten.

Jedes Jahr werden neue Ideen umgesetzt

Der Pioniergeist steckt den Leebs ohnehin in den Adern. Schon der Großvater hatte mit der Gründung des Hotels im Jahre 1929 einen mutigen Schritt in schwierigen Zeiten gewagt. Später betrat die Hotelfamilie mit dem damals noch nicht als solchen bezeichneten Wellnessbereich in den 1980er Jahren ebenso neues Terrain wie mit dem Bau eines türkischen Hamam, der 1998 eingeweiht wurde. Somit ist das kleine aber feine Skigebiet rund um die Turracher Höhe „kein Buchungsgrund“ für die Gäste des Hotels, wie Karin Leeb lächelnd zugibt. Zu vielseitig sei das Angebot im Haus und rundherum, um nur auf den Betrieb der Skilifte zu warten. Ob mit einem Ausflug auf die hauseigene Hochschoberalm oder auf einer Qi Gong Wanderung mit Frau Wang, bei der sich garantiert das Gleichgewicht des Ying und Yang wieder herstellt und die Energie besser fließen wird als zuvor.

Der China-Turm ist fester Bestandteil der Turracher Höhe

Der China-Turm ist fester Bestandteil der Turracher Höhe

Auf der Turracher Höhe erneuert sich das Angebot Jahr für Jahr. Eben erst entstand die hauseigene Bibliothek Wortreich mit über 4000 Büchern aller Gattungen. Teils aus Buchhandlungen, Antiquariaten oder aus Schenkungen bestückt. Lesungen namhafter Autoren finden seither regelmäßig statt, ist Leeb sichtlich stolz. Und tatsächlich: Wer sich dort in ein Buch vertieft, vergisst schnell die Zeit und verpasst seinen Massage-Termin.

Oder die Verabredung im neu eingerichteten Spielraum, wo rund 250 Spiele zu spannenden Partien einladen. Was sich rund um das Hotel tut oder welche Bücher zu empfehlen sind, darüber schreibt Karin Leeb in ihrem eigenen Blog. „Ich will Inhalt und keine Werbung“, schildert Leeb ihr Konzept. Auch die mehr als 1600 Fans auf der Facebook-Webseite erzählen von erlebten persönlichen Eindrücken, ganz im Sinne des Hauses.

Mehr Information
Hotel Hochschober, Familie Leeb und Klein, A-9565 Turracher Höhe 5, Kärnten
Tel: 0043 /0/4275-8213
urlaub@hochschober.com
www.hochschober.com
www.facebook.com/hotel.hochschober

Attraktionen
Qi Gong Wanderung mit Frau Wang
Baden im See bei 30 Grad Wassertemperatur
Wanderungen und Klettern zur Hochschober-Alm
Verschiedene Loipen für Langläufer