Archiv des Autors: Markus Howest

Bootswerft Freest: Von Schwalben, Schiffsbau und Jane Bond

Foto5
Frisches Holz für die Bootswerft

Ganz im Nordosten, wo die Ortsnamen immer unbekannter werden und das ganz große Touristengetümmel weit weg ist – dort liegt das Hafenstädtchen Freest am Greifswalder Bodden. Hier kann man sie noch erleben, jene Geschäftigkeit eines Hafens, in dem die Fischerboote und Krabbenbkutter dicht an dicht liegen. Fischer reparieren die Netze, gestikulieren, lachen und verkaufen ihre Waren. Ansonsten hat der Ort ein paar Restaurants, ein Hotel, einen Lebensmittelladen, die Dorfstraße natürlich und jede Menge Fischbuden. Vor allem aber gibt es eine Werft – eine ganz besondere.

In der großen Werfthalle flitzen die Schwalben kreischend kreuz und quer durch die Lüfte, haben unter dem Dach ihre Nester gebaut, sind Teil der Werft geworden. Damit es nicht noch mehr werden hat die Werftcrew ein Tonband aufgenommen mit Stimmen von Kauzen und anderen Vögelarten. „Das soll die Schwalben ein wenig abschrecken“, erklärt Kirsten Dubs, Besitzerin von Bootsbau Freest die eingeleitene Maßnahme. Jetzt wird das Band alle paar Minuten abgespielt, fast fühlt man sich wie im Urwald.

Foto7
Ein paar Segelyachten haben in der Werft ihren Heimathafen

Doch es ist die ehemalige Traditonswerft mit über 100-jähriger Geschichte. Die Bremerin Kirsten Dubs hat das Gelände und die dazugehörigen Geböude im Jahr 2007 komplett übernommen und der Bootswerft Freest seither neues Leben eingehaucht. Wer ein paar Tage in der Halle und auf dem Areal der Werft am eigenen Boot arbeitet, kann sich ein Bild von dem neuen Leben machen. Festangestellte wie Azubis aus der Region erlernen hier ein traditionelles Handwerk in all seinen Facetten: Sie erneuern Spanten und Planken, bauen verschiedene Rundholzer für Masten, dichten die Außenhaut alter Fischkutter, um nur einige der Tätigkeiten zu nennen. Doch das kreative Aushängeschild der Werftcrew ist ihr Projekt Y-DS 650 „Day- Weekendsailer“, ein Segelboot, das von der Auswahl und Bearbeitung des Holzes bis zur Endfertigung von der Mannschaft in Eigenarbeit neu konstruiert wird.

Die Zeit scheint stehen geblieben
Die Werft, direkt an der Dorfstraße und vis-á-vis des Hafens gelegen ist eine Welt für sich. Überall in der Halle sind die Zeugnisse langer Geschiche gegenwärtig. Alte Maschinen und Werktische, Mechanik, die sich über viele Dekaden bewährt hat. Die Crew weiß damit umzugehen und sie für moderne Restaurations- und Reparaturanspüche einzusetzen.

Charaktervolle Boote in der Werft
Charaktervolle Boote in der Werft

Etwas verloren fühle ich mich anfangs in dieser mir fremden Welt. Also starte ich mit meiner Arbeit, alles weitere wird sich ergeben, sage ich mir. Mundschutz besorgt, passendes Schleifpapier und einen Schleiklotz organisiert – schon beginne ich mit den Arbeiten am Schiffsrumpf meines über 50 Jahre alten Volksbootes, das Anfang der 1960er Jahre in der ehemaligen DDR gebaut wurde. Das Unterschiff muss komplett abgeschliffen werden, bevor ich eine neue Antifouling-Schicht darübersteiche. Der Scheiß tropft mir von der Stirn, der Mundschutz macht mir das Atmen schwer und viel Ausdauer habe ich als gelernter Schreibtischarbeiter auch nicht gerade. Doch mit jedem Meter bearbeiteter Fläche werde ich sicherer und zuversichtlicher. Crewmitglieder kommen vorbei, fragen nach, bestärken mich in meiner Arbeit. Auch zwei weibliche Azubis passieren freundlich grinsend mein Boot. Dazwischen in regelmäßigen Abständen die Aufnahmen von Kauzen & Co. .

"Jane Bond" kriegt den letzten Schliff ....
„Jane Bond“ kriegt den letzten Schliff ….

Ab und an gehe ich hinaus ans Wasser, sehe mir die Segelyachten und Schiffe an und entdecke in jedem einzelnen einen besonderen Charakter. Ob die Pomeranus das stolze Folkeboot oder Lili, der in die Jahre gekommene Kutter oder Jane Bond, die im neuen Gewand erstrahlt. Mein Blick schweift auf die Peenemündung, wo ein Ausflugsschiff Kurs Richtung Peenemünde nimmt. Frische Luft getankt, mache ich wieder an die Arbeit. Mit jeder Stunde macht es mehr Freude, wird der Stolz eigens das Boot für die Saison zu richten immer größer.


Nach intensiver Schleifarbeit ist der Rumpf endlich bereit für den Anstrich. Eine Nacht getrocknet und am nächsten Tag ins Wasser gekrant, so der Plan. Doch es kommt anders. Das Wetter spielt nicht mit – immer wieder prasseln kräftige Regenschauer über die Werft und machen das Kranen unmöglich. Als sich das Wetter endlich beruhigt und kein Schauer mehr in Sicht ist, hebt der „17.Oktober“, der alte DDR-Kran, meine SeeQ über die umstehenden Boote hinweg. Danach wird der Mast gerichtet, die Wanten eingestellt und alles notwendige eingeräumt.

Wenn Untiefen lauern
Nun muss nur noch der Motor anspringen. Tut er aber nicht. Etwas orgeln ja, doch der entscheidende Funke will nicht überspringen. Und ausgerechnet jetzt brauen sich am Horizont die nächsten Wolkenungetüme zusammen. Jeder aus der Crew versucht sein Glück, alles wird ausprobiert und tatsächlich – irgendwann stottert sich der Motor in einem rythmische Umdrehung. Erleichtert winke ich der Crew, die aufgereiht an der Kaimauer steht, zum Abschied und mache mich auf den Weg in den Heimathafen, in gut 35 Minuten müsste ich es schaffen, rechne ich mir aus. Sonst wird es dunkel.


Die Rechnung geht natürlich nicht auf. In der Aufregung des Abschieds habe ich die Worte der Crew überhört: „Pass auf die Untiefen auf, bleibe nah am Schilf“, so ihre eindringliche Mahnung. Doch ein fuliminanter Sonnenuntergang lenkt mein Interesse in eine andere Richtung – ein Handyfoto muss her. Und schon macht es rums und die SeeQ läuft auf eine Sandbank. Ich sitze fest, alle Versuche mich selbst zu befreien sind vergeblich.

Zum Glück erreiche ich die Freester Mannschaft noch, die sofort ein Boot klar macht und mich zu viert von der Sandbank zieht. Am Hafenkai verfolgt bereits eine Handvoll Schaulustiger ein Spektaktel, das man hier eher selten zu sehen bekommt.
„Bleib immer hart steuerbord“, geben mir meine „Retter“ mit auf den Weg. Ahoi, alles klar.

Mehr Information
Übernachtung und gutes Essen:
Hotel und Fischrestaurant Leuchtfeuer

Hotel und Gaststätte
An der Waterkant

Münster: Warum der Wochenmarkt das Herz der Stadt ist

Man kennt die „Leetze“ als Aushängeschild für die Fahrradstadt, die Käfige der Wiedertäufer am Lambertikirchturm, den Friedenssaal des Rathauses und sogar die TV-Kommissare der Stadt. Doch eigentlich ist es der Wochenmarkt, der die Westfalenmetropole in besondere Weise prägt. Einmal seinem Flair erlegen, kommt man nicht mehr davon los.

Samstag, 4. Juli 2015. Wenn ich wie heute morgen um halb sieben in aller früh über das Kopfsteinpflaster des Wochenmarktes schreite, überwältigen mich die Erinnerungen an meine Heimatstadt. Schon als Schüler schlug das Herz höher, wenn ich mich dem Platz vorm Dom näherte und bereits aus der Ferne die Rufe der Marktleute hörte, ihre oft witzigen Anpreisungen von Obst, Gemüse, Blumen, Käse oder Kuchen. Immer originell, selten langweilig und die Ware nie zu teuer.

Doch ich verband mit dem Wochenmarkt mehr als nur das reine Marktgeschehen. Das Herz schlug auch höher, weil es ja sein konnte, dass ich sie wieder traf. Meine heimliche Liebe vom Mädchen-Gymnasium. Seit unserem ersten Treffen, rein zufällig entstanden und im benachbarten Cafe Kleimann geendet, hoffte ich sie wiederzusehen. Seither war der Wochenmarkt eine echte Herzensangelegenheit.

Die gute Stube Münsters - der Prinzipalmarkt
Die gute Stube Münsters – der Prinzipalmarkt

Und so war es auch heute, mehr als 30 Jahre später. Immer noch ist es prickelnd – vergangenes vermischt sich mit neuem. Der Wochenmarkt schafft es immer wieder besondere Stimmungen zu erzeugen. Hier entstehen sie, werden gehegt und gepflegt, nehmen ihren Lauf und kehren in irgendeiner Form immer wieder zurück. Ein Magnet, ein wenig Droge. Ein ganz eigener Ort der Begegnung. Man trifft sich, spontan oder verabredet, man redet mit der Marktfrau, mit den Wartenden am Stand, tauscht sich aus, erkennt sich wieder, findet sich neu – damals wie heute.

Eigentlich gehöre ich ja schon lange nicht mehr dazu, und trotzdem bleibe ich immer ein Teil dieses Marktes. Das ist mir heute wieder klar geworden. Vielleicht auch deshalb: Da stand er immer noch – der schon in die Jahre gekommene Käseverkäufer mit seinem verschmitzten Grinsen, der mich einst mit ein paar Scheiben frischem Gouda nach einer Partynacht verköstigte, als wisse er genau, wie es heute um mich bestellt ist. Seine Kinder und Enkelkinder verkaufen jetzt die Käsespezialitäten aus nah und fern. Aber dabei sein wird er weiterhin, weil auch er dazu gehört und stolz darauf ist, Teil dieser einzigartigen allsamstäglichen Szenerie zu sein. Eine Szenerie, die an kaum einem anderen Stand so stimmungsvoll ist wie an diesem. Nirgens ist die Menschentraube so riesig, das Verkaufsgespräch so unkonventionell.

Schon um 6 Uhr öffnet der Münsteraner Wochenmarkt
Schon um 6 Uhr öffnet der Münsteraner Wochenmarkt

Ob beim Reibekuchen-, beim Backfisch-, beim Lakritz- oder beim Kaffeestand – gequatscht wird überall und schnell ist man auf dem neuesten Stand: „Marktschreierei“ sei neuerdings nur noch „in der letzten Stunde“ erlaubt, so wird gemunkelt. Andere schwärmen von den tollen mediterranen Dips, die es natürlich zum Probieren in Hülle und Fülle gleich hinter den Kräuterständen gibt. Und der Capuccino direkt vorm Dom – sein Aroma ist schon ziemlich klasse, da sind sich die meisten einig …

Ich weiß nur eins: Wäre ich bei einem Münster-Besuch nicht dort gewesen, der Besuch wäre nur halb so intensiv. Der Wochenmarkt ist nämlich eine Herzensangelegehenheit.

Das Cafe Kleimann hat nach wie vor Kultstatus...
Das Cafe Kleimann hat nach wie vor Kultstatus…

Hündeleskopfhütte: Vegetarische Berghütte in den allgäuer Alpen eröffnet

Oberhalb des Pfrontener Ortsteiles Kappel liegt die Hündeleskopfhütte, die erste vegetarische Berghütte der Alpen. Die neue Pächterin Silvia Beyer eröffnete Anfang Juni 2015 die Türen zu der neuesten Pfrontener Einkehrmöglichkeit und freut sich auf die erste Sommersaison. Statt Schnitzel, Speck und Wurst kommen hier Spinatnocken, Schlutzkrapfen, Kässpatzn und viele weitere fleischlose Allgäuer Gerichte auf die Teller der Wanderer.

Panoramablick von der Hütte; Foto Pfronten Tourismus

Panoramablick von der Hütte; Foto Pfronten Tourismus


In einer knappen Stunde erreichen Wanderer auf direktem Weg die Hündeleskopfhütte – ein beliebtes Wanderziel, mitten in der Allgäuer Landschaft. „Die besondere Atmosphäre der Hündeleskopfhütte hat mich schon immer angezogen“, schwärmt die neue Pächterin der auf auf 1.180 Meter Höhe gelegenen Hütte. Von allen Seiten ist sie gut zu Fuß zu erreichen und biete ein „phantastisches Bergpanorama von der Voralpenlandschaft bis zu den Allgäuer, Tannheimer und Ammergauer Alpen“ bescheibt die Nesselwangerin Silvia Beyer von ihrer neuen Wirkungsstätte.
Hüttenpächterin Silvia Beyer; Foto: Pfronten Tourismus

Hüttenpächterin Silvia Beyer; Foto: Pfronten Tourismus


„Viele der typischen Allgäuer Gerichte sind traditionell fleischlos, ich biete ganz typische Heimatgerichte aus gesunden Zutaten an.“ Ob die Hütte geöffnet ist, erkennen Besucher an der gehissten Hüttenfahne, die von vielen Punkten im Pfrontener Tal aus gesehen werden kann.

Anlaufstelle für Wanderer, Radfahrer und Rodler
Die Hündeleskopfhütte ist ein Ganzjahresbetrieb, im Sommer legen hier sowohl Wanderer als auch Radfahrer gerne eine Pause ein. Mit dem Drahtesel lässt sich die nur wenige hundert Meter neben einer beliebten MTB-Strecke gelegene Hündeleskopfhütte gut erreichen: Vom Ausgangspunkt in Pfronten-Kappel am Waldseilgarten geht es über knapp zwei Kilometer steil bergauf. Etwa 250 Höhenmeter muss ein Radfahrer bezwingen, bevor die Hütte erreicht ist. Zu Fuß gelangt man nach einer kurzen Wanderung über die gleiche Route zur Hütte.

Eine Spezialität: Der Dinkelzopf; Foto: Pfronten Tourismus

Eine Spezialität: Der Dinkelzopf; Foto: Pfronten Tourismus


Wanderfans finden in der Region zahlreiche Wanderwege. Eine Route führt auf 13 Kilometern vom Pfrontener Ortsteil Kappel über gut 800 Höhenmeter rund um den Edelsberg, hier laden mit der Hündeleskopfhütte nicht nur insgesamt vier Berghütten zur Einkehr ein, vor allem eröffnet sich ein spektakulärer Rundblick auf die Voralpenlandschaft mit den zahlreichen Seen.

Im Winter dient die Hütte zugleich als Ausgangspunkt einer beliebten Rodelstrecke, dann kann der Rückweg der aussichtsreichen Winterwanderroute von Pfronten-Kappel bis zur Hündeleskopfhütte oder noch weiter bis zur Kappeler Alp mit dem Rodel zurückgelegt werden.

Mehr Information
Jan Schubert
Pfronten Tourismus
Vilstalstr. 2, 87459 Pfronten
Tel.: +49 (0)8363-698-38
www.pfronten.de

Mecklenburg-Vorpommern: Schloss Bothmer öffnet seine Pforten

Es ist die größte barocke Schlossanlage Mecklenburg-Vorpommerns. Sie liegt im Klützer Winkel unweit der Boltenhagener Bucht bei Wismar. Nach siebenjähriger Restaurierung wird Schloss Bothmer zu Pfingsten erstmals als Schlossmuseum mit einem Gartenfest eröffnet. Erst im Februar 2008 gelangten Schloss und Park Bothmer in den Besitz des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen das Leben des Bauherrn, Reichsgraf Hans Caspar von Bothmer und die Errichtung der Schlossanlage zwischen 1726 und 1732.

Lindenallee zum Schloss; Foto: Bernt Hoffmann
Lindenallee zum Schloss; Foto: Bernt Hoffmann


Denn der Bauherr Hans Caspar von Bothmer hatte eine bewegte Geschichte: Als Kurfürst Georg Ludwig von Hannover vor über 300 Jahren als Georg I. den Königsthron von Großbritannien bestieg, wurde das Fürstenhaus der Welfen zu einer der mächtigsten Dynastien Europas. Die Karriere Hans Caspars war eng damit verknüpft. Er stand als Diplomat in den Diensten der hannoverschen Kurfürsten und hat bei deren Aufstieg eine entscheidende Rolle gespielt. Georg I. überließ ihm aus Dank 1720 ein Wohnhaus am Londoner St. James‘s Park, das heute als Amtssitz des britischen Premierministers bekannt ist: Hans Caspar lebte bis zu seinem Tod in der berühmten 10 Downing Street, die früher sogar „Bothmar House“ hieß.

Mit einem Gartenfest öffnet am 23. Mai das Schlossmuseum; Foto: Dr. Carsten Neumann
Mit einem Gartenfest öffnet am 23. Mai das Schlossmuseum; Foto: Dr. Carsten Neumann


Weil er deutscher Herkunft war, dürfte Hans Caspar von Bothmer jedoch in Großbritannien keinen Grundbesitz erwerben. „Zwischen 1726 und 1732 ließ er sich das Schloss im Klützer Winkel erbauen. Er investierte in Mecklenburg“, erkärt Dr. Friederike Drinkuth, Kuratorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Mecklenburg-Vorpommern.

In die Restaurierung von Schloss und Park flossen insgesamt 36,5 Millionen Euro; Foto: Bernt Hoffmann
In die Restaurierung von Schloss und Park flossen insgesamt 36,5 Millionen Euro; Foto: Bernt Hoffmann

Mehr Information
Anlässlich der Eröffnung laden die Staatlichen Schlösser und Gärten Mecklenburg-Vorpommern am 23. Mai 2015 zu einem großen Gartenfest ein. Ab 12.00 Uhr können Besucher bei freiem Eintritt das Schlossmuseum erkunden sowie das kulturelle und kulinarische Rahmenprogramm genießen. Höhepunkt ist ein Konzert der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin ab 20.00 Uhr mit anschließender Lichtshow. Zudem warten ein Theaterstück, ein „BothmerTalk“ zur Bedeutung des Schlosses, Konzerte oder eine Whiskey- und Teeverkostung im Park auf die Besucher. Für Kinder gibt es ein Märchenprogramm, eine Mal- und Bastelstraße sowie eine barocke Schminkstation.

Mehr zu Schlössern und ihren Veranstaltungen in M-V lesen Sie hier

Lesen Sie auch:
Schloss Ulrichshusen – Klassische Konzerte in der Scheune
Mellenthin – Ein Wasserschloß zu neuem Leben erweckt

Mecklenburg Vorpommerns Schlösser

Dass es zwischen Ostseeküste und Seenplatte mehr als 2.000 Schlösser, Guts- und Herrenhäuser gibt, wissen die wenigsten. Schon eher dürfte manchen Fan Mecklenburg Vorpommerns geläufig sein, dass rund 300 der historischen Gebäude vornehmenlich in der Saison touristisch genutzt werden. Ob „MittsommerRemise“, Schlossfestspiele in Schwerin oder Schlösserherbst Mecklenburg-Vorpommern – die Auswahl ist groß. Eine neue Broschüre des Tourismusverbandes zeigt jetzt die Schlässer und Parks des Nordostens mit ihren kulturellen Leckerbissen. So findet der Leser alles über Konzerte der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern auf Schloss Ulrichshusen, von Heiratsmöglichkeiten im Jagdschloss Granitz oder vom Festival der Künste im Schloss Mirow.

Gutshaus Grammelin mit Kunstinstallation; Foto: Andre Hamann

Gutshaus Grammelin mit Kunstinstallation; Foto: Andre Hamann


Zu finden sind in der Broschüre auch die ganz neuen Juwele unter den Schlössern und Gutshäusern: Das Schluss Bothmer ist so eines: Eine barocke Schloßanlage, die erst am 23. Mai 2015 offiziell durch die Staatlichen Schlösser und Gärten Mecklenburg-Vorpommern der Öffentlichkeit übergeben wird. Erst im Februar 2008 gelangten Schloss und Park Bothmer in den Besitz des Landes. In die Restaurierung des Schlosses und die denkmalgerechte Wiederherstellung des Parks flossen insgesamt 36 Mio. Euro, die das Land Mecklenburg-Vorpommern mit Unterstützung der Europäischen Union hierfür bereit gestellt hat.
Schloss Klink an der Müritz, Mecklenburgische Seenplatte; Foto Dirk Topel

Schloss Klink an der Müritz, Mecklenburgische Seenplatte; Foto Dirk Topel


Dass man in den historischen Juwelen des Nordostens auch Übernachten kann – hierzu stellt die Broschüre für jeden Geschmack geeignete Beispiele vor.
Ich empfehle das Schloss Ulrichshusen: Das Besondere des Renaissance-Schlosses ist die Glaskuppel im Turmhaus. Hier frühstückt man und blickt von dort auf die „Konzertscheune“, wo man am Abend zuvor noch den Berliner Philharmonikern gelauscht haben mag. Bis zu 24 klassische Konzerte mit namhaften Orchestern und Solisten locken im Sommer und zur Adventszeit in das ehemalige Wirtschaftsgebäude.
Schloss Bothmer; Foto Wolfhard Molter

Schloss Bothmer; Foto Wolfhard Molter

Mehr Information
Schloss Ulrichshusen

Die Broschüre „Schlösser, Parks und Herrenhäuser“ ist kostenlos bei Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern unter der Rufnummer 0381 40 30 500 zu bestellen oder kann hier heruntergeladen werden