Der Frühling ist nach einem langen kalten Winter nun auch auf der Baleareninsel Mallorca ausgebrochen. Emsig arbeiten die Restaurant- und Barbesitzer daran rechtzeitig fertig zu sein, wenn die Saison richtig losgeht. Hier schon mal ein paar Impressionen, die Lust machen auf mehr ….
Archiv des Autors: Markus Howest
Metamorphose eines Klosters: Vom Kreuzgang zum Sternerestaurant
Mitten im Weingebiet Ribera del Duero eröffnet am 2. März das Luxushotel Abadía Retuerta LeDomaine nach dreimonatiger Pause seine Pforten. Das unter Denkmalschutz stehende historische Klostergebäude aus dem 12. Jahrhundert hat die Winterpause genutzt um sein Angebot zu erweitern. Ab Juli dieses Jahres stehen Gästen in den ehemaligen Stallungen des Gebäudes das luxuriöse „El Santuario“ Spa sowie acht neue Suiten zur Verfügung. Zusammen mit dem im November letzten Jahres verliehenen Michelin Stern lockt das ehemalige Mönchkloster nun nicht nur Weinliebhaber und Freunde der Kunst an, sondern auch Gourmets und Wellnessfans.
Wenn das Luxusspa im Juli öffnet können Wellnessfreunde dort entspannen, wo sich vor 900 Jahren die alten Stallungen des Klosters befanden – mit großer Rücksichtnahme auf das denkmalgeschützte Gebäude gelang eine Transformation, bei der die wohltuende Wirkung der Weinrebe und der Weintrauben im Mittelpunkt steht. Der erste Spa-Butler der Wellnessindustrie gibt Auskunft zu Vinotherapie und berät Gäste bezüglich ihrer Anwendungen. Das Spa wurde als Kraftort konzipiert, in dem schlichte, aber edle Materialien wie Stein und Holz dominieren. Acht großzügig geschnittene neue Gästezimmer mit direktem Zugang zum Spa sind Teil der baulichen Umsetzung.
Und allen Gourmets sei gesagt: Kurz bevor sich LeDomaine in die Winterpause verabschiedet hat, gab es noch einen Stern zu feiern. Im November 2014 wurde das Hotelrestaurant Refectorium, in dem Küchenchef Pablo Montero Regie führt, mit einem Michelin Stern geadelt. Monteros kulinarische Kreationen verbinden traditionelle Speisen mit hochwertigen, häufig selbst angebauten Zutaten. Und seine Menüs sind auf die Weine aus dem hauseigenen Weingut Abadía Retuerta abgestimmt.
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Das Fünf-Sterne-Hotel Abadía Retuerta LeDomaine befindet sich rund zwei Autostunden nordwestlich von Madrid, mitten in den Weinreben des Anbaugebietes Sardón del Duero
Tel.: +34 983 680 368
11 Köln-Impressionen zur Narrenzeit: „In unserm Veedel ….“
In diesen Tagen feiert Köln sich selbst. Neues und altes Liedgut dröhnt aus den vollen Kneipen, die Phantasie der Verkleidungen kennt keine Grenzen, in den U-Bahnen wird der Zug zum Schunkelwagen, und in jedem Stadtteil gibt es Umzüge, ganze Straßenzüge haben sich gemeinsam vorbereitet – in unserem Veedel eben ….
Abruzzen: Gitarrennudeln, Wein und eingelegte Köstlichkeiten
Die Landschaft am Fuße des Gran Sasso hält für Genießer so manche Überraschung bereit
Der Blick ist eine wahre Pracht: sanfte Weinfelder wohin man schaut, in der Ferne die Silhouette des Adriatischen Meeres, nach Süden hin durchsetzen Getreide- und Gemüsefelder die fruchtbare Weinlandschaft. Von der Montagna di Maiella her weht eine frische Brise, der majestätische Gran Sasso, mit 2912 Metern höchstes Massiv der Abruzzen, liegt vis à vis. „Kleines Tibet nennen wir den Garten“, sagt Marina Cvetic, „wegen der Stille“, fügt die gebürtige Kroatin und Witwe des im Jahr 2008 verstorbenen Winzers Gianni Masciarelli hinzu. Sie leitet seither mit Tochter Miriam die Geschicke des Weingutes. Es ist der Garten des mittelalterlichen Castello, das der Winzer und Gründer des Weingutes 2005 erworben hat, unweit von San Martino sulla Marrucina gelegen, einem kleinen 800-Seelen Dorf in der Provinz Chieti und zugleich Sitz des Weinguts Masciarelli.
Wo einst die sizilianische Baronenfamilie Semivicoli die Räumlichkeiten des Schlosses bewohnte, entstand ein exklusives Hotel. Während im unteren Geschoss die Räume der Adelsfamilie unverändert sind und den Besucher in eine vergangene Epoche entführen, sind im übrigen Anwesen die Zimmer üppig restauriert. Es war das Herzensprojekt des Bauherrn Masciarelli, der schon während der Bauphase die Vorzüge und Details des Anwesens hervorhob. Vom Original-Holz aus dem 16. und 17. Jahrhundert, dem klassischen Kamin, den Steinen aus der Region, der in die Wand integrierten Heizung und natürlich dem Yacuzzi – ein idealer Ort, um sich von der umliegenden Landschaft berauschen zu lassen. Das sanierte Schlosses trägt die Handschrift von Masciarellis Vision. Eine Vision, in deren Mittelpunkt die Liebe zu den Abruzzen, die Leidenschaft für gute Weine, eine vorzügliche Küche sowie eine Art gediegener Luxus standen. „Alles Negative sollte vom Gast fern gehalten werden“, so lautete das Credo des Unternehmers. Auch geparkte Autos gehören dazu – sie gehören in die Tiefgarage verbannt.
Ebenso engagiert wie sein touristisches Konzept hat der Abruzzer die Pflege und Erweiterung seines Weingutes seinerzeit vorangetrieben. Mit gerade mal zwei Hektar begann der self-made-man im Jahr 1981 seine Winzer-Laufbahn. Er borgte sich dazu Anteile von seinem Großvater – einem ebenso enthusiastischen Winzer – die er sodann erfolgreich bewirtschaftete. Dabei verließ er sich nicht auf staatliche Fördertöpfe oder EU-Zuwendungen. Zu tief war sein Misstrauen gegen die Politiker.
Mit dem Bus geht es vom mittelalterlichen Städtchen Guardigrele in die nördlich gelegene Provinz Teramo. In allen vier Provinzen der Abruzzen liegen Masciarellis Weinfelder verteilt, der Großteil befindet sich in Teramo und Chieti – zu 70 Prozent Vini Rosso, der Rest Weißwein. Die Produktlinien Masciarelli Classico d’Abruzzo, Villa Gemma und Marina Cvetic sind die bekanntesten und sie bestehen jeden Vergleich: Der reinsortige Montepulciano d’Aruzzo Villa Gemma erhielt bereits die begehrte Auszeichnung „Tre Bichieri“ und wurde im Jahr 2000 schon zum besten Rotwein Italiens gekürt. Ebenso mit „drei Gläsern“ ausgezeichnet wurde der nach seiner Ehefrau benannte rubinrote Montepulciano d’Abruzzo Marina Cvetic, der in 200 bis 400 Meter Höhe angebaut und Mitte Oktober geerntet wird.
Die Reben auf den ausgedehnten Weinfeldern sind meist zwischen zehn und 40 Jahre alt und allesamt in höchst gepflegtem Zustand. Es ist die Mischung aus Leidenschaft und fundierter Sachkenntnis, die Masciarellis Weine auszeichnen und heute von Ehefrau und Tochter in seinem Sinne weitergeführt werden. Apropos Qualität: Sein Qualitätsbewußtsein hat Masciarelli in Frankreich entwickelt – allein sieben Jahre lang lebte er bei Winzern in der französischen Bourgogne. Seither gilt die Devise: „Was ist Wein, wenn nicht die Kunst, die Natur zu begleiten?“ So hat das Weingut Masciarelli damals wie heute höchst aufmerksam den genauen Zeitpunkt für die manuelle Lese und gewählt die zu verarbeitenden Trauben exakt ausgesucht.
Zum Wein gesellt sich die erlesene Küche mit Produkten aus der hiesigen Landwirtschaft. Im Ristorio di Campagna in Colonnella in der Provinz Teramo wird die regionale Kochkunst zelebriert. Den Auftakt machen vier verschiedene Sorten Olivenöl, ebenfalls aus der Produktion des Weingutes – gereicht mit frischem Brot wecken sie den Appetit. Ganz zu schweigen von den Ravioli mit Ricotta und Zimt gefüllt den hausgemachten „chitarrina abruzese“, Gitarrennudeln und dem delikaten Safraneis zum Dessert. Dazu ein Blick auf die sanften Weinberge – und das Glück scheint perfekt.
Mehr Information
Azienda Agricola Masciarelli,
San Martina sulla Marrucina,
I-66100 Chieti,
Tel. 0039/0871/85241/82333,
www.masciarelli.it
Wallis: Den Kräutern auf der Spur
Dem Matterhorn ganz nah, vom Rhone-Tal geprägt und reichlich sonnenverwöhnt präsentiert sich der Schweizer Kanton Wallis. Dass er zugleich auch eine wichtige Kräuterkammer ist und Basis für ein berühmtes Schweizer Bonbon, ist weniger bekannt. Ein Besuch bei den Kräuterbauern im südlichen Schweizer Bundesland.
Von Sion aus führt die Straße durch ein lang gestrecktes Tal Richtung Verbier, steil erheben sich die mächtigen Hänge zu beiden Seiten hin. Verschwindend klein wirken die winzigen Dörfer, selbst die Kirchen erscheinen im Miniaturformat. „Das Wallis hat ein eigenes Mikroklima mit geringen Niederschlägen im Sommer“, sagt Fabien Fournier, Betriebsleiter der Genossenschaft Valplantes, einem Zusammenschluss von walliser Gewürz- und Heilkräuterbauern. „Beste Voraussetzungen für den Kräuteranbau.“
Bis in 1.500 Meter Höhe können die verschiedenen Kulturen angebaut werden, allen voran Spitzwegerich, Minze, Zitronenmelisse, Thymian und Salbei. Seit 30 Jahren bauen die 60 Betriebe seiner Genossenschaft auf jährlich 40 Hektar über 50 Pflanzensorten an und beliefern mit ihren Produkten zu 65 Prozent Ricola, das Schweizer Familienunternehmen aus Laufen bei Basel. Seit 1940 produziert das Unternehmen sein viereckiges geriffeltes Kräuterbonbon auf der Basis von 13 Kräuterarten nach einer wohl gehüteten Rezeptur. „Jedes Kraut existiert in unzähligen Varianten“, erklärt Thomas Aeschlimann, Leiter des Kräuteranbaus beim Laufener Produzenten. Nach langjährigen Erfahrungen wisse man, welche die Beste ist.
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